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Arten von Private Equity

Spezialisierte Private Equity Segmente

Frühphasenfinanzierung
In der Seed-Phase werden, meist aus F&E-Anstrengungen heraus, Produktideen vom Unternehmen entworfen und vom Finanzier auf ihre technische und vor allem wirtschaftliche Umsetzung hin überprüft. In der Start-up-Phase erstellen die  Unternehmen Businesspläne, die Produkte werden fertig entwickelt und in die Produktion übergeleitet und erste Marketingaktivitäten laufen an. Die Beteiligungsgeber bewerten die Unternehmensidee nach ihren Marktpotentialen und unterstützen deren die Umsetzung bzw. Verwertung. Sie helfen außerdem bei der strategischen Ausrichtung der neuen Unternehmen, unterstützen ihre Einbindung in unternehmerische Netzwerke und sorgen für eine geeignete Finanzierungsbasis. Frühphasenfinanziers müssen eine hohe Risikobereitschaft mitbringen und strategische Unterstützung bieten, um aus interessanten Ideen erfolgreiche Unternehmen zu schaffen.

Expansionsfinanzierung
Während der vorbörslichen Expansionsphase bauen die Unternehmen bereits etablierte Kundenbeziehungen aus, erschließen neue Märkte und internationalisieren ihre Aktivitäten. Die Beteiligungsgeber helfen beim Aufbau geeigneter organisatorischer Strukturen, vermitteln internationale Geschäftskontakte, unterstützen bei Unternehmenskäufen und sorgen für die Deckung des deutlich steigenden Finanzierungsbedarfs. Während der sogenannten „Later stage“-Phase bereiten sich die Unternehmen auf den Börsengang vor. Beteiligungsgeber bieten die notwendige Überbrückungsfinanzierung und helfen bei der Vorbereitung auf den Börsegang und einer geeigneten Platzierung. Insgesamt müssen Expansionsfinanciers auch hohen Finanzierungsbedarf decken sowie spezialisiertes Know-how und gute Netzwerke einbringen, um dabei zu helfen, wachstumsorientierte in wachstumsstarke Unternehmen zu verwandeln.

Management-Buy-Out (MBO) und Management-Buy-in (MBI) (leveraged MBO/MBI)
Viele bereits etablierte mittelständische Unternehmen haben aufgrund veränderter Marktbedingungen und steigender internationaler Konkurrenz dringenden Anpassungsbedarf oder stehen vor Fragen der Unternehmensnachfolge. Lösungen zu diesen Problemstellungen bieten MBOs, bei denen Unternehmen durch Private Equity-Geber gemeinsam mit der bereits bestehenden operativen Geschäftsführung übernommen werden, oder MBIs, bei denen sich ein externes, meist jedoch Branchen erfahrenes Management mit Hilfe von Beteiligungsgebern ins Unternehmen einkauft. Häufig wird das für einen BO/BI Deal benötigte Kapital teilweise von Banken oder anderen Quellen als Fremdkapital zur Verfügung gestellt, in diesem Fall liegt ein “leveraged Buy-out bzw. Buy-in” (LBO/LBI) vor. Im Gegensatz zur klassischen Wachstumsfinanzierung sind bei MBOs/MBIs Mehrheitsbeteiligungen der Eigenmittelgeber nicht untypisch. Ziel ist oft die Weiterführung eines Unternehmens, die auf andere Art nicht möglich wäre. Insgesamt müssen die Eigenmittelgeber bei MBOs/MBIs viel Erfahrung und Know-how bei der Finanzierung und Strukturierung von Unternehmen einbringen, damit bestehende Entwicklungspotentiale mittelständischer Unternehmen zu realen Stärken werden können.

Mezzaninkapital
Verwandt mit der Beteiligungsfinanzierung ist das Mezzaninkapital – im Wesentlichen ein nachrangiges Darlehen, ausgestattet mit Optionen auf Gesellschaftsanteile, das eine Stellung zwischen Eigen- und Fremdmitteln einnimmt und sowohl eigen- als auch fremdkapitalähnlich strukturiert werden kann. Es wird als Ergänzung zu Beteiligungsgeschäften in der Expansionsphase und hier oft als Überbrückungsfinanzierung bis zum Börsegang eingesetzt. Insgesamt hilft der Mezzaninfinancier auch sehr hohen Finanzierungsbedarf zu decken und eine geeignete Finanzierungsstruktur einzurichten, um für Beteiligungs-Exits wie zum Beispiel den Börsegang vorbereitet zu sein. Finanzierungsmittel, die durch den Investitionskanal Private Equity und Venture Capital fließen, sind also mit einer ganzen Reihe von Vorteilen für österreichische KMUs in ihren unterschiedlichen Entwicklungsphasen verknüpft. Diese Vorteile werden aber nur dann in vollem Umfang zum Tragen kommen, wenn sich der Beteiligungsprozess vom Einstieg über das laufende Beteiligungsmanagement bis zum Exit in einem geeigneten förder- und regulierungspolitischen Umfeld entfalten kann.